Archäologischer Komplex von Itálica

Römische Provinz: Hispania Baetica

Das muss man gesehen haben!

Trotz der Nähe zur Stadt Hispalis (Sevilla) entwickelte sich Italica neben seiner Funktion als Militärstandort zu einem wichtigen Zentrum römischer Kultur, die einige berühmte Persönlichkeiten, wie die Kaiser Trajan und Hadrian, hervorbrachte.

Der 2. Punische Krieg (218 v. Chr. bis 201 v. Chr.), in dem der römische Feldherr Publius Cornelius Scipio Africanus die von Feldherr Hasdrubal und Hannibals Bruder Mago Barkas befehligten Karthager im Jahre 206 v. Chr. in der Schlacht von Ilipa (heute: Alcalá del Rio) besiegte, war der entscheidende Sieg, nach dem die Römer ihre Vorherrschaft auf der iberischen Halbinsel festigen konnten.

Nur etwa 6 km nordwestlich von Sevilla wurde nach dem Ende dieser Schlacht in der Nähe des Flusses Guadalquivir die Siedlung Italica gegründet. Hier wurden vor allem Veteranen angesiedelt, die aus dem aktiven Dienst ausgeschieden waren.

Trotz der Nähe zum deutlich größeren Hispalis (Sevilla) entwickelte sich Italica vom Militärstandort zu einem wichtigen Zentrum römischer Kultur und erreichte während seiner Blütezeit eine Ausdehnung von etwa 52 Hektar. Hier wurden sowohl Kaiser Trajan als auch Kaiser Hadrian geboren.

Obwohl Hadrian als Kaiser seine Heimatstadt nicht wieder besuchte, erhob er sie während seiner Regierungszeit (117-138 n. Chr.) zur Colonia Aelia Augusta Italica bzw. Colonia Victrix Italicensis und erweiterte die Militärsiedlung um ein neues Viertel für die Oberschicht, die nova urbs (Neustadt).

Ihre Blüte erlebte die Stadt im 2. und 3. Jahrhundert n. Chr., auch während der Herrschaft der Westgoten wurde die Stadt als Festung ausgebaut. Erst nach der Besetzung Andalusiens durch die Mauren ab 711 verlor Italica seine einstige Bedeutung und verfiel zusehends. Erst im 18. Jahrhundert wurden die antiken Reste wiederentdeckt und erste Ausgrabungen brachten die römische Metropole wieder zum Vorschein.

Neben den prächtig angelegten Straßen, auf denen man heute noch auf römischen Spuren wandeln kann, wurden ein Handelsbezirk, mehrere Thermen, ein Kaiser Trajan gewidmeter Tempel (trajaneum), ein Theater, ein Amphitheater, Aquädukte und Zisternen ausgegraben. Von diesen Bauten und von einigen der imposant ausgestatteten Häuser der Oberschicht kann man im Archäologischen Komplex von Itálica heute noch die eindrucksvollen Überreste besichtigen. Es gibt ein kleines Museum auf dem Ausgrabungsgelände, doch viele der Mosaike und Statuen, die in der Ausgrabung gefunden wurden, sind heute im Archäologischen Museum von Sevilla zu bewundern.

Der Archäologische Komplex von Itálica ist täglich außer montags geöffnet. Der Eintritt ist für EU-Bürger frei.

Lage: Conjunto Arqueológico de Itálica, Avenida de Extremadura 2, 41970 Santiponce

Links: www.andalucia.org/de/santiponce-kultureller-tourismus-conjunto-arqueologico-de-italica; www.italicasevilla.org/en