Aquädukt und Wasserleitungen in Baelo Claudia

Römische Provinz: Hispania Baetica

Der heute noch sichtbare Teil eines Aquädukts gehörte zu einer von 3 Wasserleitungen, die die Stadt mit Trinkwasser aus den umliegenden Quellgebieten Punta Paloma und Sierre de Plata versorgte.

Die Stadt wurde in der Zeit ihrer größten Bevölkerungsdichte über 3 Aquädukte mit frischem Quellwasser versorgt. Das älteste und 4 km lange Nord-Aquädukt, das in eine 30 x 6 m große Zisterne mündete, stammt aus der Zeit von Kaiser Augustus. Mitte des 1. Jahrhunderts n. Chr. kam mit dem Punta-Paloma-Aquädukt eine weitere Wasserleitung hinzu, die über etwa 8 km das Wasser aus dem südöstlich gelegenen Quellgebiet Punta Paloma heranführte. Ein drittes Aquädukt ab der ersten Hälfte des 2. Jahrhunderts leitete auf etwa 1,2 km Länge das Wasser aus der nördlich gelegenen Sierra de Plata in die Stadt.

Der Kanal (specus) der Wasserleitungen verlief in der Regel unterirdisch, wurde mit seinem Verlauf an das Gelände angepasst und mit einem kleinen Gefälle versehen, so dass das Wasser durch die Neigung von alleine floss und den nötigen Wasserdruck aufbaute. Nur zur Überbrückung von Tälern oder über die Wasserleitung kreuzenden Bächen wurden Aquädukte errichtet. Am Ende der Wasserleitungen wurden meist Zisternen angelegt, um das Wasser zu speichern. Im gesamten Stadtgebiet waren dann Brunnen verteilt, aus denen die Bewohner Wasser schöpfen konnten.

Heute kann man am Anfang des Rundgangs noch die Reste des Punta-Paloma-Aquädukts sehen.

Lage: Cisterna y acueductos, Conjunto Arqueológico Baelo Claudia, Ensenada de Bolonia, 11380 Tarifa (auf dem Gelände des Archäologischen Ensembles von Baleo Claudia)