Römische Therme Gretzenbach

Römische Provinz: Germania Superior

Die römische Badeanlage von Gretzenbach gehörte zu einem von mehreren römischen Gutshöfen, die in römischer Zeit zu beiden Seiten der Aare gelegen waren und der Versorgung der Kastelle dienten.

Das römische Badgebäude von Gretzenbach wurde 1912 auf einem oberhalb der Aare gelegenen Plateau direkt neben der heutigen Pfarrkirche entdeckt und ausgegraben. Es war vermutlich Teil eines römischen Gutshofes, dessen Reste im Bereich der Kirche und des Friedhofs vermutet werden.

Anhand von Münzfunden kann man schließen, dass das Gebäude aus augustäischer Zeit stammt und mindestens bis zur Regierungszeit von Kaiser Hadrian im 1. Drittel des 2. Jahrhunderts genutzt wurde. Die hier gefundenen Reste von Mosaikböden und farbig bemaltem Wandputz lassen auf eine luxuriöse Innenausstattung des Bades schließen.

Die letzten Ausgrabungen fanden in den 1970er Jahren statt, anschließend wurde das Bad restauriert, die Grundmauern konserviert und Teile der Hypokausten rekonstruiert.

Das etwa 16,5 x 9,5 Meter große Badgebäude bestand aus einem Umkleideraum (apodyterium), von dem aus man in die verschieden temperierten Räume gelangte. An das Kaltbad (frigidarium) angebaut war eine Apsis mit einem Kaltwasserbecken, in das man durch das Gelände bedingt über ein paar Treppenstufen hinuntersteigen musste. Außerdem besaß das Bad ein Laubad (tepidarium) und ein Warmbad (caldarium), die beide durch einen Heizraum (praefurnium) beheizt wurden.

Die römische Therme ist jederzeit frei zugänglich.

Lage: Römerbad Gretzenbach, Kirchweg, 5014 Gretzenbach, Schweiz