Auf einer kleinen Anhöhe mit herrlichem Rundblick auf den Pfäffikersee liegt das römische Kleinkastell Irgenhausen, das zu den am besten erhaltenen der Schweiz gehört. Bisher konnte jedoch weder dessen römischer Name noch die dort stationierte Einheit ermittelt werden.
Das Kastell Irgenhausen stammt vermutlich aus dem späten 3. Jahrhundert n. Chr. und gehörte zusammen mit einer ganzen Reihe weiterer Kastelle (Winterthur, Stein am Rhein, Pfyn, Arbon, Kloten, Zürich-Lindenhof) zur rückwärtigen Linie des Donau-Iller-Rhein-Limes, der die Rheingrenze und das Hinterland gegen die Alamannen sicherte. Das mit einer Größe von 60 x 61 Metern und 0,366 Hektar Fläche eher kleine Kastell war vermutlich von einer kleinen Hilfstruppeneinheit mit bis zu 50 Mann besetzt.
Erste Grabungen und Restaurierungen zwischen 1898 und 1907 legten die Kastellmauern frei. Dabei fand man unter den Mauern des südlichen Eckturms auch Reste von Hypokausten, die zu einem römischen Gutshof aus dem 1. Jahrhundert n. Chr. gehörten. Wie Münzfunde belegen, wurde das Kastell mindestens bis ins späte 4. Jahrhundert n. Chr. genutzt,
Das Kastell besaß 4 quadratische Eck- sowie 3 etwas kleinere und ebenfalls viereckige Mitteltürme. Das Haupttor lag in der südöstlichen Mauer, es gab aber noch 3 weitere schmale Durchlässe in den anderen Mauern. An der Westecke sind Reste eines dreigeteilten Gebäudes mit Anbau zu erkennen, das möglicherweise ein Kastellbad gewesen war.
Das Kastell Irgenhausen ist jederzeit frei zugänglich und ist vom Ort aus zu Fuß über die Bürglenstrasse erreichbar.
Lage: Kleinkastell Irgenhausen, Baumenstrasse, 8330 Pfäffikon-Irgenhausen, Schweiz