Der Römerturm, der im Laufe der Jahrhunderte zu verschiedenen Zwecken genutzt wurde, ist heute der einzige Turm, der von der westlichen Kastellmauer noch so gut wie komplett erhalten geblieben ist.
Einst war der Römer- oder Salzturm einer der Zwischentürme der Westseite des Kastells, der in der 1. Hälfte des 4. Jahrhunderts n. Chr. im Zuge der massiven Verstärkung der Befestigungen des Kastells als Hufeisenturm errichtet wurde.
Bei der Wiederbesiedlung des Kastellareals in karolingischer Zeit wurde der Turm in die Stadtmauer integriert und bis ins 13. Jahrhundert als Schutzbau und zur Sicherung der Schiffslände genutzt. Im 15. Jahrhundert diente er als Zeughaus zur Lagerung von Pulver und Waffen und im frühen 19. Jahrhundert als Salzlager. Daher wird er heute von der Bevölkerung auch als Salzturm bezeichnet.
Der heute noch etwa 10 Meter bzw. 4 Stockwerke hoch bis zur Dachkante vollständig im originalen Zustand erhaltene Turm ist der einzige, der noch heute von der westlichen Kastellmauer erhalten ist und gehört zu den besterhaltenen Bauwerken aus der Römerzeit im Donauraum.
Der Turm wurde in den Jahren 1984 und 2004 restauriert und dabei auch der Eingang auf der Ostseite wiederhergestellt.
Der Turm ist nur von außen zu besichtigen.
Lage: Römerturm, Donaulände 38/Ecke Nibelungengasse, 3430 Tulln an der Donau
Link: www.tulln.at/erleben/stadt-kultur/roemer/die-roemer-in-tulln