Die Via Appia führte von Rom bis nach Brindisi (Brundisium), der wichtigsten Hafenstadt für den Handel mit dem Orient und war gut 500 Kilometer lang. Auch heute noch sind Teile der originalen Pflasterung und Reste römischer Grabmäler und Katakomben entlang der Straße erhalten.
Die Via Appia wurde bereits im Jahr 312 v. Chr. durch den Censor Appius Claudius Caecus errichtet, dem sie auch ihren Namen verdankt. Zunächst war die wichtigste Handelsroute Roms nur rund 200 km lang und führte bis nach Capua bei Neapel. Ab ca. 190 v. Chr. wurde sie dann bis ins gut 500 km entfernte Brindisi (Brundisium) verlängert, das als Haupthandelsplatz für Waren und Sklaven aus dem Orient galt. Nach dem Zerfall des Römischen Reichs diente die Straße dann bis ins Mittelalter als Pilgerweg.
Die Via Appia wurde im Jahr 73 v. Chr. zum Schauplatz des legendären Spartacus-Aufstands, als der Thraker Spartacus, nachdem er mit weiteren 78 Gladiatoren aus der Gladiatorenschule in Capua geflohen war, mit einem Heer von rund 200 000 Sklaven und Besitzlosen auf der Via Appia Richtung Rom zog. Nach der Niederschlagung des Aufstandes wurden die etwa 6000 Überlebenden zur Abschreckung entlang der Via Appia gekreuzigt.
Der Legende nach erschien auch Jesus dem Heiligen Petrus auf dessen Flucht im Jahr 68 n. Chr. auf der Via Appia. Auf die Frage „Herr, wohin gehst du?“ (lat.: Domine quo vadis?) antwortete Jesus, er sei gekommen, um sich noch einmal kreuzigen zu lassen. Petrus kehrte daraufhin um, wurde wenig später verhaftet und bald darauf gekreuzigt. An der Stelle dieser Begegnung, steht heute die kleine Kirche Santa Maria in Palmis, die auch als Kirche Domine Quo Vadis? bekannt ist.
Ihren Anfang nahm die antike Via Appia bereits an der Porta Capena, einem Stadttor der Severianischen Mauer, das nicht weit entfernt von den späteren Caracalla-Thermen lag. Von dort aus verlief sie auf der heutigen Via di San Sebastiano weiter Richtung Süden, wo sie durch die Porta Appia an der Aurelianischen Mauer führte. Ab hier heißt die Straße auch heute wieder Via Appia Antica und verläuft weiter nach Süden, wo sie nach etwa 800 Metern an der Kirche Domine Quo Vadis? einen leichten Knick Richtung Südosten macht.
Einige Meter südlich des Mausoleums der Cecilia Metella beginnt der schönste und ursprünglichste Abschnitt der Via Appia, auf dem noch die antike aus Basaltsteinen errichtete Kopfsteinpflasterung zu sehen ist. Ab hier ist die Straße auch für den Autoverkehr gesperrt. Wer will, kann jedoch auf dem noch gut 8 km langen Weg weiterwandern, bevor der Weg kurz nach dem Flughafen Ciampino nur noch als Trampelpfad erkennbar ist.
Die Strecke zwischen der Aurelianischen Mauer und dem Flughafen ist gesäumt von einigen sehenswerten Grabmälern, Katakomben und Kirchen. Zwischen der Aurelianischen Mauer und der Villa dei Quinitli gibt es Busverbindungen, die teilweise über die parallel verlaufende Via Appia Nuova verlaufen. Die Via Appia Antica ist frei zugänglich, von schattenspendenden Pinien gesäumt und es gibt immer wieder Brunnen mit Trinkwasser, jedoch nur wenige Möglichkeiten der Einkehr.
Lage: Via Appia Antica, 00178 Roma