Um die Quelle der Iuturna, einer Quellnymphe, die über Quellen, Teiche und Flüsse wachte, ranken sich viele Legenden. Sicher ist, dass hier bereits in republikanischer Zeit ein Heiligtum errichtet wurde, dessen Wasser als heilkräftig galt.
Die Juturnaquelle (lacus iuturnae) wurde bereits in republikanischer Zeit zu Ehren der Quellnymphe Iuturna errichtet. Ihr als heilkräftig geltende Wasser entsprang direkt auf dem Forum Romanum und wurde für rituelle Handlungen und Opfer genutzt.
Die Quellnymphe und Halbgöttin Iuturna bekam von Iupiter die Aufsicht über Quellen, Teiche und Flüsse verliehen. Als Gefährtin des zweiköpfigen Gottes Janus ist sie zudem die Mutter des Gottes Fontus, des Gottes der Quellen und Brunnen. Jedes Jahr am 11. Januar wurden zu ihren Ehren die Juturnalien veranstaltet, ein Fest zur Verehrung des Wassers.
Einer Legende nach tränkten die Dioskuren-Zwillinge Castor und Pollux bereits um 500 v. Chr., nach der Schlacht gegen die Latiner am See Regilius, in der Juturnaquelle ihre Pferde. Daher errichtete man auch direkt daneben einen Tempel zu Ehren der Dioskuren.
Vermutlich im Jahr 117 v. Chr. ließ die Familie der Cecilii Metelli die Quelle einfassen. Die im Becken der Juturna-Quelle gefundenen Reste von Marmorstatuen aus dieser Zeit stellten die Dioskuren mit ihren Pferden dar und sind heute im Tempel des Romulus zu sehen. Das heute sichtbare quadratische Becken der Quellfassung stammt aus der Zeit von Kaiser Trajan.
Das hinter der Quelle liegende Tempelchen ist die Ädikula der Juturna, in dem sich auch eine Statue des Heilgottes Äskulap befand. Es wurde unter Kaiser Konstantin in den heutigen Zustand umgebaut.
Die Juturnaquelle ist Teil des Parco archeologico del Colosseo, der gegen Eintrittsgebühr besucht werden kann (z.B. mit einem 24h-Kombiticket für Kolosseum, Forum Romanum und Palatin).
Lage: Fonte di Giuturna, Parco archeologico del Colosseo, 00186 Roma (im südlichen Bereich des Parco archeologico del Colosseo zwischen dem Dioskurentempel und dem Haus der Vestalinnen)