Engelsburg (Mausoleum von Hadrian)

Römische Provinz: Italia

Das muss man gesehen haben!

Den wenigsten Besuchern ist bewusst, dass es sich bei der Engelsburg ursprünglich um das Mausoleum von Kaiser Hadrian handelte. Erst später wurde es in eine Burg umgewandelt, die unter anderem mehreren Päpsten als sicherer Zufluchtsort diente.

Die Engelsburg war ursprünglich Teil des 128 n. Chr. begonnenen Mausoleums von Kaiser Hadrian, das 139 n. Chr., im Jahr nach dessen Tod, von seinem Nachfolger Antoninus Pius vollendet wurde. Nach Hadrian wurden hier auch die Asche seiner Frau Sabina, seines Sohnes Lucius Aelius, mehrerer nachfolgender Kaiser (z.B. Antoninus Pius, Lucius Verus, Mark Aurel, Commodus, Septimius Severus) und zuletzt 217 n. Chr. die Urne von Kaiser Caracalla beigesetzt.

Der zylinderförmige Teil des Mausoleums stand auf einem quadratischen Sockel, hatte einen Durchmesser von 64 Meter und war ca. 20 Meter hoch. Im Inneren lag die eigentliche Grabkammer, über der – ähnlich wie beim Mausoleum des Augustus – ein mit Zypressen bepflanzter Erdhügel aufgeschüttet war. Darauf stand ein kleiner Rundtempel mit einer Quadriga, in der Hadrian als Sonnengott dargestellt wurde.

Vermutlich um 403 n. Chr. unter Kaiser Honorius wurde das Mausoleum in die Aurelianische Mauer integriert und in eine Zitadelle umgebaut. Im 10. Jahrhundert wurde die Engelsburg von den Päpsten als Festung, Gefängnis, Schatzkammer und Residenz genutzt. Ende des 13. Jahrhunderts ließ Papst Nikolaus III. die Engelsburg durch einen 700 Meter langen Verbindungsgang (Passetto di Borgo) mit dem außerhalb der Stadtmauern liegenden Vatikan verbinden, um sich bei drohender Gefahr unauffällig in die sichere Fluchtburg zurückziehen zu können.

Den heutigen Namen „Engelsburg“ verdankt sie einer Legende: Während einer Pestepidemie erschien dem damaligen Papst Gregor I. (590–604 n. Chr.) auf dem Mausoleum der Erzengel Michael und verkündete das Ende der Epidemie. Die Bronzestatue des Erzengels, die heute auf der Spitze der Engelsburg thront, stammt aus dem Jahr 1753.

Ab 1870 diente die Engelsburg als Militärgefängnis und Kaserne und ab 1901 als Historisches Museum. Heute ist hier das Nationalmuseum von Castel Sant’Angelo mit militärhistorischen und kunstgeschichtlichen Sammlungen untergebracht.

Das auf der westlichen Tiberseite liegende Mausoleum war durch eine Brücke, die Pons Aelius Hadrianus, mit dem Marsfeld verbunden. Ihr heutiges Aussehen mit den Statuen der Apostel Petrus und Paulus und der von Gian Lorenzo Bernini und seinen Schülern geschaffenen 10 Engelsstatuen stammt aus dem 17. Jahrhundert.

Das Museum in der Engelsburg ist täglich außer montags gegen Eintritt geöffnet. Mit dem Roma Pass reduziert sich die Eintrittsgebühr und jeden 1. Sonntag im Monat ist der Eintritt sogar kostenlos. Da es eine maximal zulässige Besucheranzahl gibt, empfiehlt sich eine Online-Reservierung!

Lage: Castel Sant’Angelo, Lungotevere Castello 50, 00193 Roma

Link: castelsantangelo.com