Archäologisches Nationalmuseum Paestum

Römische Provinz: Italia

Das muss man gesehen haben!

Das Archäologische Nationalmuseum Paestum, in dem die Funde aus den Ausgrabungen von Paestum und der Umgebung zu finden sind, bildet eine perfekte Ergänzung zu den benachbarten Ausgrabungen der antiken Stadt.

Das 1952 eröffnete Museum wurde eigens für die Ausstellungsstücke aus den archäologischen Ausgrabungen von Paestum und der Umgebung errichtet, platzte aber schon bald aus allen Nähten, so dass bereits 1959 der Metopensaal angebaut werden musste. Die sogenannte Sanctuary Hall und die auf den Innenhof und den Garten der Hera blickenden Räume wurden zwischen 1968 und 1970 hinzugefügt und 1972 kam ein weiterer Raum für das Grab des Tauchers hinzu.

Die ausgestellten Stücke stammen aus der griechischen, lukanischen und römischen Epoche von Paestum und erstrecken sich über einen Zeitraum zwischen der Gründung im späten 7. bzw. frühen 6. Jahrhundert v. Chr. bis in die Zeit der römischen Kolonie.

Im Metopensaal sind Reliefs aus dem dorischen Fries (Metopen) des Hera-Heiligtums am Sele-Fluss ausgestellt, die unter anderem Taten des Herkules oder tanzende Mädchen bei einer Prozession zeigen. Sie waren ursprünglich bunt bemalt und sind als oberer Abschluss eines nachgebildeten Kultraumes angebracht, so dass man einen guten Eindruck bekommt, wie sie in der Antike auf die Besucher gewirkt haben können.

In weiteren Räumen sind Opfer- und Votivgaben zu sehen, zu denen unter anderem Bronzevasen, Götterstatuetten, Gegenstände aus Terrakotta, Metall oder Knochen, aber auch schwarz- oder rotfigurige griechische Vasen und Krater gehören.

Besonders sehenswert ist der Ausstellungsbereich mit Funden aus lukanischen Gräbern, zu denen neben Grabbeigaben, wie Vasen, Rüstungen oder Musikinstrumente, auch die bemalten Grabplatten der Kammergräber zählen, auf denen Wagenrennen, kämpfende Helden, klagende Frauen oder das Boot des Charon dargestellt sind.

Zu den wohl außergewöhnlichsten und seltensten Kammergräbern gehört dabei das „Tomba del Tuffatore“ (Grab des Tauchers bzw. Grab des Turmspringers) aus der Zeit zwischen 480 und 470 v. Chr., das 1968 in einer südlich der Stadt gelegenen Nekropole gefunden wurde. An den beiden Seitenwänden des Kistengrabes sind je 5 auf Klinen liegende Männer während eines Symposiums oder Totenbanketts dargestellt, an den kurzen Seiten befindet sich eine Prozession von Männern. Das interessanteste Motiv wurde jedoch auf den Deckel gemalt: ein Mann, der von einem Turm ins Wasser springt – wohl die symbolische Darstellung des Todes oder des Übergangs vom Leben ins Jenseits.

Das Museum, in dem auch regelmäßige Sonderausstellungen gezeigt werden. ist täglich gegen Eintrittsgebühr geöffnet. Das Kombiticket beinhaltet auch den Eintritt in den Archäologischen Park. Mit der Campania Artecard ist der Eintritt ermäßigt.

Lage: Museo della Magna Grecia, Via Magna Graecia 919, 84047 Paestum

Link: museopaestum.cultura.gov.it/il-museo/?lang=en