Beim Haus mit Holztrennwand war der öffentliche vom privaten Bereich mit einer faltbaren Holztrennwand abgeteilt, die durch den Vesuvausbruch karbonisiert wurde. Im Laden eines Tuchhändlers in den Seitenräumen des Anwesens ist eine ebenfalls karbonisierte Holzspindelpresse zu bewundern.
Das Haus an der Kreuzung von Decumanus Inferiore und Cardo IV wurde in der Mitte des 1. Jahrhunderts n. Chr. umgebaut. Es ist bis zum 3. Stockwerk erhalten und besitzt eine noch fast intakte Fassade, an der im 3. Stock ein Balkon angebracht war. Das Eingangsportal, das zu beiden Seiten gemauerte Sitzbänke besaß, schließt oben mit einem schönen Gesims ab.
Beim Blick durch den Eingangskorridor ins Atrium fällt das noch gut erhaltene Wasserbecken (impluvium) mit der zentralen Brunnensäule auf. Davor steht ein eleganter Marmortisch (cartibulum) mit Löwenkopfverzierungen, auf dem der Hausherr wertvolle Objekte ausstellen konnte. Der Boden des Atriums und des Impluviums bestehen aus rotem Terrazzo (opus signinum) mit weißen Mosaikintarsien, die Wände sind mit farbigen Paneelen und architektonischen Motiven bemalt.
Eine noch gut erhaltene Holztrennwand, die noch immer an ihrer ursprünglichen Stelle steht, trennt das Atrium vom dahinterliegenden Empfangsraum (tablinum) ab. Auch die Messinggriffe und die Halterungen für Öllampen an der Trennwand sind noch gut erhalten. Die Wände des Tablinums waren ebenfalls reich bemalt und der Boden mit einem hübschen Mosaik mit schwarzem Schmuckrand ausgelegt.
Direkt neben dem Eingangskorridor und auf der linken Seite des Atriums liegen kleine Wohnräume und Schlafzimmer (cubiculum). In einem davon sind die Überreste eines dort gefundenen Bettes zu sehen. Auf der rechten Seite führte ein Durchgang mit Stufen zu mehreren Werkstätten am Decumanus Inferiore.
Am Ende des Atriums schließt auf der linken Seite ein großes Speisezimmer (oecus) an, dessen Wände mit schwarzen Paneelen auf hellrotem Grund und einem darüberliegenden Fries mit Architekturmotiven geschmückt ist. Der anthrazitfarbene Boden ist mit weißen Steinchen verziert.
Sowohl vom Empfangszimmer als auch vom Speisezimmer gibt es einen Durchgang zum dahinterliegenden Peristyl, das an 3 Seiten von Säulen umgeben war, die einen Garten umschlossen. Das Peristyl bot Zugang zu mehreren Schlafzimmern, Privaträumen und einem Speiseraum (triclinium), während sich im hinteren Teil des Hauses Werkstätten, Läden und der Hintereingang des Hauses befanden, der zum Cardo III führte.
In einem dieser Läden hatte ein Tuchhändler (lanarius) seine Werkstatt. Hier sind die karbonisierten und bisher einzigen erhaltenen Reste einer Holzspindelpresse (torcular oder pressorium) zu sehen, die zum Plätten von Stoffen verwendet wurde. Über dem Laden lagen die beiden Wohräume des Händlers, die er über eine Holztreppe im hinteren Teil des Ladens erreichen konnte.
Lage: Casa del Tramezzo di Legno & Bottega del Lanarius, Insula III.10-11, Parco Archeologico di Ercolano, Corso Resina 187, 80056 Ercolano