Haus des Alkovens

Römische Provinz: Italia

Das Haus des Alkovens besteht aus einer fast verwirrend großen Anzahl von Räumen, Höfen und Korridoren, die erst später zu einem neuen Wohnhaus verbunden wurden. Dadurch besitzt das Haus gleich mehrere Speisezimmer und auch mehrere Höfe, über die man die Räume erreichen kann.

Das Haus, das am Cardo IV liegt, bestand ursprünglich aus 2 einzelnen Gebäuden, die später zu einem größeren Komplex zusammengefügt wurden, indem man einen Durchgang zwischen den beiden Vorhöfen schuf.

Es gibt 2 direkt nebeneinanderliegende Hauseingänge, von denen einer direkt über eine Treppe ins Obergeschoss führt. Über den anderen Eingang erreicht man durch einen Korridor, von dem zu beiden Seiten 2 kleine Wirtschaftsräume abgehen, den Vorhof des ersten Gebäudeteils. Diese ist durch dekorative Säulen zweigeteilt und besitzt mit roten architektonischen Fresken bemalte Wände. An den Seiten des Hofes befand sich neben einem Schlafraum (cubiculum) auch eine Küche mit Latrine.

Geradeaus schließt ein weiterer überdachter Hof an, in dem man noch Reste eines eckigen Wasserbeckens sehen kann. Hier liegen die Eingänge zu einem Schlafzimmer (cubiculum) und zu einem Wohnzimmer (oecus), das mit Fresken auf blauem Grund bemalt ist. An einer Wand erkennt man dabei auf einem Tableau die kretische Königstochter Ariadne, die der Held Theseus der Legende nach auf der Insel Naxos zurückgelassenen hatte. Ein Durchfang führt zu den weiteren Räumen und einem großen Speisesaal (triclinium) im hinteren Bereich des Hauses.

Auf der rechten Seite des ersten Vorhofes führen zwei Stufen in den Vorhof des benachbarten Gebäudeteils hinunter. Hier erreicht man 2 Räume, ein kleinerer Speiseraum (biclinum) mit Resten der 2 Holzliegen und ein weiterer Raum, in dem noch ein Marmortisch vorhanden ist. Beide Räume waren mit schönen Fresken mit Architekturmotiven auf rotem Grund versehen und besaßen kleine, vergitterte Fenster.

An den Hof schloss sich ein zusätzlicher großer Speisesaal (triclinium) mit Resten eines mehrfarbigen Bodens mit Marmorintarsien (opus sectile) an. Ein langer Gang mit hübschem schwarz-weißem Mosaikboden führt weiter zu den hinteren Räumen, von denen einer einen halbkreisförmigen Alkoven mit Fenster besitzt, der dem Haus seinen Namen gab. Die Räume in diesem Teil des Hauses sind mit roten Architekturansichten auf weißem Grund dekoriert.

Lage: Casa dell’Alcova, Insula IV.4, Parco Archeologico di Ercolano, Corso Resina 187, 80056 Ercolano