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Römisches Theater von Verona

Das Römische Theater von Verona, das in den Hang des San Pietro-Hügels eingebaut wurde, bietet heute einen spektakulären Blick über den Fluss bis zur Altstadt von Verona. Es wird wegen seiner hervorragenden Akustik auch heute noch für Aufführungen und Musikveranstaltungen genutzt.

Das römische Theater, das vorwiegend für Theaterschauspiele, aber auch für religiöse Zeremonien genutzt wurde, wurde etwa 20 v. Chr. während der Regierungszeit von Kaiser Augustus begonnen und etwa 50 n. Chr. vollendet. Nach der teilweisen Zerstörung (vermutlich durch Erdbeben oder Hochwasser) und dem anschließenden Verfall wurde es etwa ab dem 10. Jahrhundert n. Chr. mit Privathäusern und sakralen Gebäuden überbaut.

Das für etwa 6000 bis 7000 Zuschauer ausgelegte Theater war in den natürlichen Hang des San Pietro-Hügels eingebaut und ist Teil des aus mehreren Terrassen mit einem Höhenunterschied von etwa 60 Metern bestehenden Theaterviertels, zu dem neben dem südlich des Theaters gelegenen Odeum auch ein Nymphäum und ein an der Spitze des Hügels gelegener Tempel gehörte. Die Fassaden und Ränge waren mit verschiedenfarbigen Marmorplatten verkleidet und mit Statuen geschmückt.

Die in 3 Ränge mit je 6 Sektoren (cunei) eingeteilten halbkreisförmigen Zuschauerreihen hatten einen Durchmesser von etwa 110 Metern. Die ursprünglich etwa 25 Stufen der unteren Zuschauerreihen (ima cavea), von denen heute die unteren 12 Reihen bestuhlt sind, sind noch gut zu erkennen, die vermutlich je 12 Reihen des mittleren und oberen Ranges (media cavea, summa cavea) wurden durch spätere Bauten zerstört und sind heute nicht mehr zu identifizieren. Der über der Cavea liegende obere Bereich des Theaters wurde von einem Arkadenumgang mit mehreren dahinterliegenden Terrassen und einem Nymphäum abgeschlossen.

Die vor den Zuschauerrängen liegende etwa 30 Meter breite orchestra wurde nach vorne vom etwa 71,5 Meter breiten Bühnengebäude (scaena) begrenzt, das 3 Eingänge für die Darsteller besaß. Zum Fluss hin war das Theater durch eine monumentale Mauer gegen Hochwasser geschützt. Sowohl vom Bühnengebäude als auch von der Hochwassermauer sind heute nur noch Reste vorhanden.

Das Gelände wurde Anfang des 19. Jahrhunderts von einem Veroneser Kaufmann erworben, der viele der baufälligen Häuser abreißen ließ und während seiner auf eigene Kosten veranlassten archäologischen Ausgrabungen das gesamte Theater freilegte. 1904 wurde das Theatergelände von der Stadt gekauft, die weitere Ausgrabungen durchführte und das Theater bis 1914 umfassend rekonstruierte. Dabei konnte der untere Bereich fast komplett und der mittlere Bereich mit den Stützkonstruktionen im Süden und Norden und den Bögen des Arkadenumgangs teilweise rekonstruiert werden. Nur die Überbauung des Theaters im Bereich des Klosters der Jesuaten und der Chiesa dei Santi Siro e Libera blieb dabei vom Abriss verschont.

Der Zugang zum Römischen Theater ist während der Öffnungszeiten über das Archäologische Museum gegen Eintritt möglich. In der Sommersaison finden regelmäßige Musik- und Theateraufführungen statt.

Lage: Teatro Romano di Verona, Lungadige Re Teodorico 2, 37129 Verona

Links: museoarcheologico.comune.verona.it/nqcontent.cfm?a_id=43449; turismo.comune.verona.it/nqcontent.cfm?a_id=35665