Der schneeweiße, leicht transparente Marmor von Paros war für die römische Elite ein so exklusives und begehrtes Material, dass die Insel Paros und ihre Marmorvorkommen direkt dem Kaiser unterstellt war.
Zwischen etwa 3000 v. Chr. und dem 7. Jhdt. n. Chr. wurde auf Paros der berühmteste Exportartikel der Insel, der schneeweiße und leicht durchscheinende Marmor, abgebaut. Danach wurde der Abbau lange Zeit eingestellt, im 19. Jahrhundert wurde er jedoch nochmal für einige Zeit aufgenommen. Die heute noch sichtbaren Gebäude auf dem Gelände stammen aus dieser letzten Abbauphase.
Die Besonderheit des Marmors von Paros besteht in seiner Transparenz und seiner hohen Weiße. Da das Licht besonders weit in das Gestein eindringen kann, bekommen die daraus geschaffenen Objekte eine besondere Strahlkraft.
Die Römer entdeckten den Marmor als Bauelement erst im 1. Jahrhundert v. Chr. und ließen diesen meist direkt vor Ort von einheimischen Handwerkern bearbeiten. Erst später, als Marmor immer beliebter wurde, wurden die Marmorsteinbrüche zum Staatsbesitz, in denen römische Unternehmer den Marmor mit Hilfe von Sklaven in großem Stil abbauten. Der Castor- und Pollux-Tempel auf dem Forum Romanum in Rom wurde aus Parischem Marmor gehauen.
Heute kann man auf eigene Verantwortung (unbedingt gutes Schuhwerk und Taschenlampen mitnehmen – es ist dunkel und stellenweise glitschig) ein paar Meter tief in die ungesicherten Marmorstollen vordringen.
Lage: Marathi, Paros 844 00 (5 km von Parikia am östlichen Rand von Marathi)