Da die Viehmarktthermen erst 1 Jahr nach der Aufnahme der anderen römischen Baudenkmäler in die UNESCO-Weltkulturerbeliste entdeckt wurden, gehören sie nicht zum UNESCO-Emsemble der Stadt Trier – obwohl sie es sicher verdient hätten.
Unter dem Glas-Schutzbau der Viehmarkt-Thermen befinden sich unterhalb des heutigen Straßenniveaus mehrere römische Besiedlungsschichten, aber auch solche aus späteren Epochen.
Bereits zur Zeit der Stadtgründung kurz nach der Zeitenwende standen hier römische Häuser, die für einen Großbau mit noch unbekanntem Verwendungszweck im 2. Jahrhundert n. Chr. abgerissen wurden. Im 4. Jahrhundert wurde dieses Gebäude dann zu einer Thermenanlage umgebaut, die für die Öffentlichkeit gedacht war und in unmittelbarer Nähe zum römischen Forum lagen.
1987 wurden römische Reste beim Bau einer Tiefgarage entdeckt und bis 1994 ausgegraben. Hierbei kamen nach und nach die verschiedensten Gebäudereste aus mehreren Epochen zum Vorschein, u.a. römische Wasserkanäle und Straßen, Abfallgruben aus dem Mittelalter, einen jüdischen Friedhof und der Keller eines Barockklosters. Der namensgebende Viehmarkt entstand erst um 1800.
Auf dem Viehmarktplatz kann man den ehemaligen Verlauf der römischen Straßen noch am rot gepflasterten Straßenkreuz erkennen. Der Glas-Schutzbau soll – laut seinem Architekten Oswald Mathias Ungers – wirken, als hätte man das Straßenpflaster mit einem Aufzug hochgefahren.
Die Thermen sind täglich außer montags geöffnet. Die „Antikencard Trier“ bietet ein Kombiticket zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten von Trier, wie dem Landesmuseum, der Porta Nigra, den Kaiserthermen, dem Amphitheater und den Thermen am Viehmarkt und außerdem Ermäßigungen bei verschiedenen Führungen. In den Viehmarkt-Thermen finden regelmäßig Veranstaltungen statt.
Lage: Thermen am Viehmarkt, Viehmarktplatz, 54290 Trier