Die Kaiserthermen sollten eigentlich ein Geschenk Konstantins an die Bürger Triers werden, doch bereits vor ihrer Fertigstellung entschloss sich der Kaiser, seinen Amtssitz nach Konstantinopel zu verlegen, so dass der Bau gestoppt und wohl nie so richtig als Badeanlage genutzt wurde.
Ende des 3. Jahrhunderts begann Kaiser Constantinus, der Vater von Konstantin dem Großen, mit dem Bau einer riesigen Thermenanlage, die Teil seines Palastbezirks werden sollte. Dazu wurden 4 Insulae abgerissen, um Platz für den Monumentalbau zu erhalten, der das Prestige des Kaisers und seines mitregierenden Sohnes festigen sollte.
Auf einer Fläche von 260 x 145 Metern wurde eine symmetrische Badeanlage geplant, deren Portalbau allein 3 Eingänge besaß. Der größte Raum der Anlage, das Kaltbad (frigidarium) hatte riesige Ausmaße und hätte fast die Größe der Konstantin-Basilika erreicht. Auch das Warmbad (caldarium) war ursprünglich als riesige Halle geplant. 2 Aquädukte leiteten das Wasser in die Thermen und die unterirdischen Gänge, in denen Sklaven die Heizungen befeuerten und Bedienstete ihre Arbeit verrichteten, waren ein einzigartiges Labyrinth und hatten sogar einen eigenen Zugang.
Leider kann man heute nicht mehr feststellen, welche Teile der Anlage vor dem Baustopp bereits fertiggestellt waren oder ob die Thermen überhaupt in Betrieb genommen wurden, aber vermutlich wurden nur der östliche Teil der Thermen mit dem Caldarium, dem Tepidarium und dem Kesselhaus vollendet.
Nach dem Abbruch der Bauarbeiten um 316 n. Chr. verfielen die Thermen zunächst, wurden dann aber später um 370 n. Chr. unter Kaiser Gratian zu einer Kaserne umgebaut. Dabei wurden einige der bereits fertigen Gebäudeteile abgerissen und Teile der unterirdischen Gänge zugeschüttet.
In der nachrömischen Zeit wurde die Therme zunächst zu einer Burg umfunktioniert, im Mittelalter wurden Teile der Ruine in die neue Stadtmauer integriert und eine Eckbastion eingebaut, auch ein Kloster entstand auf dem Gelände.
Die bis zu 19 m hohen Mauern des Caldariums sind heute noch in Teilen erhalten und auch die unterirdischen Gänge können wieder erkundet werden.
Die Kaiserthermen gehören seit zum 1986 UNESCO-Weltkulturerbe Trier und sind täglich geöffnet. Als Eintritt empfiehlt sich das Kombiticket der „Antikencard Trier“, die mehrere Sehenswürdigkeiten Triers zusammenfasst und verschiedene Rabatte bietet.
Lage: Kaiserthermen, Weberbach, 54290 Trier