Die Jupitersäule von Mainz ist wohl der Prototyp einer Jupitersäule in der gallo-römischen Provinz. Sie diente vielen weiteren Säulen dieser Art als Vorlage.
Auf der über 9 Meter hohen Säule stand einst eine über 3 Meter hohe Jupiterfigur aus vergoldeter Bronze, von der aber nur noch Fragmente eines Fußes, 1 Finger und Teile des Blitzebündels vorhanden sind. Auf den insgesamt 28 Reliefs auf den beiden Sockelsteinen und den Säulentrommeln der Säule sind die wichtigsten Gottheiten aus dem römisch-keltischen Götterhimmel nebeneinander versammelt, die auch größtenteils identifiziert werden konnten.
Laut den Inschriften auf der Säule wurde sie von den Bewohnern der Zivilsiedlung am Rheinufer gestiftet, von den Bildhauern Samus und Severus gestaltet und kann ziemlich genau in die Zeit des Kaisers Nero um 59-67 n. Chr. datiert werden. Dies macht sie zur ältesten, größten und aufwendigsten gestalteten Säule im deutschsprachigen Raum.
Als die Säule 1905 in der Mainzer Neustadt entdeckt wurde, war sie in Tausende Einzelteile zerbrochen. Vermutlich wurde sie bei einem Germanenüberfall absichtlich zerstört.
Die Jupitersäule befindet sich als Kopie auf dem Gelände vor dem Landtag, wird aber seit 2017 gerade Stück für Stück saniert und ist daher teilweise abgetragen. Das Original befindet sich im Landesmuseum Mainz.
Lage: Jupitersäule, Große Bleiche/Platz der Mainzer Republik, 55116 Mainz