Die 3 Handwerkerhäuser sind originalgetreue Nachbauten von römischen Streifenhäusern – hier wurde sowohl bei den Bautechniken als auch bei der Einrichtung der Werkstätten und Wohnungen auf Detailtreue geachtet.
Die Handwerkerhäuser wurden bereits 1957 ausgegraben. Hierbei fand man Reste, die darauf hindeuten, dass hier in einer Schmiede Metall verarbeitet und im anderen Haus eine Weberei betrieben wurde.
Diese beiden Häuser wurden zwischenzeitlich auf den Originalfundamenten mitsamt den Werkstätten, Wohnräumen, Höfen und der Inneneinrichtung komplett rekonstruiert, wobei man zunächst eine Betonplatte einzog, um die vorhandenen Grundmauern zerstörungsfrei zu konservieren. Das mittlere Haus hingegen zeigt noch die originalen freigelegten Grundmauern.
Die 3 Streifenhäuser lagen mit ihrer Front jeweils zur Straße. Im vorderen Teil lagen im Erdgeschoss eine Werkstatt bzw. ein Laden, im Obergeschoß waren die Wohnräume untergebracht. Die Mauern und Böden der Häuser bestanden aus gestampftem Lehm, die Decken und das Dach wurden aus Eichenbalken gefertigt. Das Dach war mit handgefertigten Dachziegeln gedeckt und die Fenster bestanden teilweise aus Glas.
Bei der Rekonstruktion wurde mithilfe experimenteller Archäologie versucht, die Häuser mit den während der Römerzeit verwendeten Baustoffen und Techniken so nahe am Original wie möglich zu rekonstruieren. Auch bei der Inneneinrichtung der Werkstätten und der Wohnräume und bei der Bemalung wurde auf höchstmögliche Detailtreue geachtet.
In einem Pavillon neben den Handwerkerhäusern liegen die Grundmauern eines weiteren Hauses, das ein „Fenster in den Boden“ darstellt. Anhand der freigelegten Fundamente kann man hier die verschiedenen Bauphasen des ausgegrabenen Gebäudes im Laufe der Nutzung unterscheiden und beispielsweise eine Feuerstelle und eine Darre erkennen, auf der Getreide, Flachs oder auch Ton getrocknet wurde.
Ein spannender Film zeigt den Verlauf der Rekonstruktionsarbeiten im Zeitraffer und im Weberhaus zeigt eine Ausstellung, dass „Kleider machen Leute“ auch schon in der Antike galt. Für die Handwerkshäuser kann eine 1-stündige Gruppenführung gebucht werden.
Lage: LVR-Archäologischer Park Xanten, 46509 Xanten (Zugang über den Eingang Hafentempel, Am Rheintor, 46509 Xanten oder den Eingang Stadtzentrum, Am Amphitheater, 46509 Xanten)
Link: apx.lvr.de