Auf dem Glauberg mit seinem spektakulären Blick über die Landschaft der Wetterau siedelten unter anderem Kelten, die am Fuße ihrer Höhensiedlung auch mehrere Hügelgräber errichteten. In diesen fand man reiche Grabbeigaben, darunter die einzigartige, lebensgroße Sandsteinstatue des „Keltenfürsten vom Glauberg“.
Auf dem Glauberg gibt es Besiedlungsspuren, die bis in die Jungsteinzeit hineinreichen. Bereits im 5. Jahrtausend v. Chr. wurde das etwa 8 Hektar große Plateau des Glaubergs landwirtschaftlich genutzt. Es war bis ins Mittelalter fast durchgehend besiedelt und wurde erst im 13. Jahrhundert aufgegeben, als die Staufer ihre Glouburgh genannte Höhenburg verließen.
Zwischen dem 6. und 5. Jahrhundert v. Chr. erlebte der Glauberg wohl seine größte Blütezeit, als hier die von einer etwa 2 Kilometer langen Mauer umgebene keltische Höhensiedlung erbaut wurde, die bis etwa 350 v. Chr. bestand. Aus dieser Zeit stammen auch die 3 keltischen Fürstengräber am Fuße des Berges. Bei Ausgrabungen 1994 wurden hier umfangreichen Grabbeigaben gefunden, die man heute in der Museumsausstellung bewundern kann. Zu diesen gehören neben wertvollen Waffen, filigranem Goldschmuck und bronzenen Kannen auch einer der spektakulärsten keltischen Funde überhaupt: die lebensgroße Sandsteinstatue des „Keltenfürsten vom Glauberg“ mit der seltsamen, wie überdimensionale Ohren wirkenden Haube bzw. „Blattkrone“.
Die Keltenwelt am Glauberg besteht aus dem etwa 35 Hektar großen Archäologischen Park, der Rekonstruktion eines keltischen Grabhügels und dem modernen Museumsbau mit spektakulärem Blick über die Landschaft der Wetterau und auf das rekonstruierte Hügelgrab mit einem Teil des von Pfosten gesäumten Wall-Graben-Systems und der sogenannten „Prozessionsstraße“.
Der etwa 2,2 Kilometer lange, beschilderte Keltenwelt-Pfad führt auf einem etwa einstündigen Rundweg vom Museum auf das 8 Hektar große Plateau des Glaubergs, wo vor allem noch die Reste der mittelalterlichen Befestigungen und des keltischen Ringwalls erhalten geblieben sind. Neben der Enzheimer Pforte, einem Torhaus aus dem Mittelalter, sind noch einige mittelalterliche Hauskeller, eine Zisterne und die staufische Burgruine zu sehen. Mehrere Infotafeln informieren dabei über die lange und wechselvolle Geschichte des Glaubergs.
Das Museum wurde 2011 eröffnet und ist täglich außer montags gegen Eintrittsgebühr geöffnet. Im Museum finden zudem regelmäßige Sonderausstellungen, Mitmachprogramme und Führungen statt und man kann Audioguides ausleihen. Der Archäologische Park und das Plateau des Glaubergs sind dagegen jederzeit frei zugänglich.
Lage: Keltenwelt am Glauberg, Am Glauberg 1, 63695 Glauburg