Durch Gersthofen verlief einst die Via Claudia Augusta, an der auch ein kleiner Merkurtempel lag. Da Merkur der Gott des Handels, der Reisenden (und der Diebe) war, wurde er gerade entlang der Handelsstraßen besonders verehrt.
In einer kleinen viereckigen Baumpflanzung, die die Ausmaße des Merkurtempels darstellen soll, kann man Rekonstruktionen von 3 Merkur-Reliefs und eines Genius-Fragments bewundern. Das größte dieser Reliefs wurde dabei in einen Bogen gesetzt, um den Eindruck eines Merkuraltars nachzubilden.
Die Originalfragmente des Tempels, die heute im römischen Museum in Ausgburg aufbewahrt werden, fand man 1854 beim Neubau der etwa 700 Meter südlich liegenden Pfarrkirche St. Jacobus in den Fundamenten der Vorgängerkirche. Wahrscheinlich lag daher der ursprüngliche Tempel tatsächlich am Standort der heutigen Kirche – auch wenn es dafür bisher noch keine schlüssigen Beweise gibt.
Ein Teil der Via Claudia Augusta konnte an dieser Stelle jedenfalls auf einer Länge von mehreren hundert Metern nachgewiesen werden. Man kann dem ehemaligen Straßenverlauf auch heute noch auf einem eigens ausgewiesenen Radweg folgen.
Lage: Merkurtempel Gersthofen, Via Claudia/Ecke Berliner Straße, 86368 Gersthofen-Firnhaberau