Auf der direkt an der ehemaligen römischen Via Claudia Augusta gelegenen Infotafel erfährt man, wie die römischen Landvermesser und Baumeister es schafften, mit für uns sehr einfach wirkenden Geräten gerade Strecken und rechte Winkel abzustecken, die man mit heutigen digitalen Mitteln kaum genauer erreichen kann.
Neben dem Chorobat, mit dem man das Gefälle von Wasserleitungen vermessen konnte, war die Groma eines der wichtigsten Vermessungsgeräte der römischen Landvermesser, Kastellbauer und Konstrukteure von Aquädukten und Wasserleitungen. Mit Hilfe des auf den ersten Blick sehr einfach wirkenden Groma konnte man ohne großen Aufwand erstaunlich genau rechte Winkel und gerade Strecken abmessen.
Die Groma bestand aus einem Stativ, an dem an einem Auslegearm ein Winkelkreuz angebracht war. Unterhalb der Mitte des Winkelkreuzes und an dessen 4 Enden befand sich jeweils eine Schnur mit einem Lot. Das zentrale Lotblei wurde auf den Messpunkt am Boden ausgerichtet und das Winkelkreuz dann so gedreht, dass der entferne Messpunkt, das Mittellot und 2 der sich gegenüberliegenden äußeren Lotschnüre exakt in einer Flucht lagen und erhielt so die Basislinie.
Anschließend konnte man mit den beiden anderen Außenloten und dem Mittellot den nächsten Punkt anpeilen, der dann im rechten Winkel zur ersten Basislinie stand. Um unvermeidliche Fehler beim Bau des Kreuzes zu eliminieren, wurde eine zweite Messung mit dem um 90 Grad gedrehten Winkelkreuz vorgenommen. Der exakt im rechten Winkel liegende Punkt wurde dann durch die Halbierung der Strecke zwischen den beiden Messpunkten der ersten und zweiten Messung ermittelt.
Der Nachbau der Groma ist jederzeit frei zugänglich. Auf einer Infotafel ist außerdem die Funktionsweise der römischen Vermessungsgeräte erklärt und man kann die Funktionsweise selbst ausprobieren.
Lage: Infotafel an der alten B2 (Kreisstraße A29) zwischen Meitingen und Herbertshofen, 86405 Meitingen