Unter der St.-Pelagius-Kirche kann man heute noch die Reste einer römischen Badeanlage besuchen. Die hierbei sichtbaren Hypocaustensäulen aus Sandstein tragen auch heute noch den Boden des ehemaligen Warmbaderaums.
Das römische Bad, das außerhalb des Kastell III lag, gehörte wohl zunächst zum Anfang des 2. Jahrhunderts n. Chr. errichteten Kastell III, wurde dann aber später, nach Abzug des Militärs um 110 n. Chr., zu einer öffentlichen Badeanlage der Zivilstadt umgebaut. Es wurde bis etwa Mitte des 3. Jahrhundert genutzt.
Im frühen Mittelalter wurde über den Ruinen der Badeanlage eine romanische Kirche errichtet. Da sich diese aber größtenteils südlich des Römerbades befand, blieben einige Reste der römischen Warmluftheizung bis heute noch gut erhalten. Erst Ende des 19. Jahrhunderts wurden sie beim Neubau der Pelagiuskirche wiederentdeckt.
Heute kann man die Reste der Hypocausten, die unter dem unter dem linken Querschiff liegen, neben dem Heizungskeller der Kirche durch eine vergitterte Tür besichtigen.
Beim Handwaschbecken (labrum), das in der Nähe des Haupteingangs der Kirche aufgestellt ist, handelt es sich um eine Kopie eines Beckens, das man beim Neubau der Kirche fand. Es befand sich wohl ursprünglich im Legionsbad auf der anderen Neckarseite und wurde nach Abzug der Legion in dieses Bad eingebaut. Das Original ist im Dominikanermuseum zu sehen.
Die Hypocaustanlage ist zwischen April und Oktober untertags geöffnet und kostenlos zugänglich. Der Zugang befindet sich an der Außenseite des Chorraums an der Nordostseite der Kirche.
Lage: Römisches Bad unter der Pelagiuskirche, Pelagiusgasse 2, 78628 Rottweil-Altstadt