Canterbury Cathedral

Canterbury (Durovernum Cantiacorum)

Römische Provinz: Britannia Prima

Das Zentrum der römischen Stadt lag etwa an der Stelle, wo heute die Castle Street, St. Margaret’s Street und die Watling Street aufeinandertreffen.

Das römische Durovernum Cantiacorum wurde auf einer eroberten keltischen Siedlung errichtet und zur Hauptstadt des Stammes der Cantiaci erhoben. Der Name leitet sich aus dem britischen „duro“ (Fort) und „verno“ (Sumpf) ab, könnte also als „Fort der Cantiaci am Sumpf“ übersetzt werden.

Zunächst gab es hier schon bald nach der römischen Invasion 43 n. Chr. eine kleine Festung und eine Siedlung, in der dann um 70/80 n. Chr. ein Forum mit einen Tempel (heute etwa beim Whitefriars Shopping Centre), öffentliche Bäder (in der heutigen St. Margaret’s Street) und sogar ein kleines Theater gab.

Als die Angriffe der Barbaren in der Gegend zunahmen, wurde die Siedlung dann zwischen 270 und 290 n. Chr. mit einer bis zu 6 Meter hohen und über 2 Meter dicken steinernen Stadtmauer mit vorgelagertem Graben, Türmen und 5 Stadttoren versehen. Auch nach dem Rückzug der Römer im 5. Jahrhundert n. Chr. blieb die römische Befestigung erhalten und diente teilweise als Basis für die mittelalterliche Stadtmauer (die dann auch das Gebiet der zwischenzeitlich entstandenen Canterbury Cathedral mit einschloss).

Im heutigen Stadtbild ist von den römischen Bauten leider nicht mehr sehr viel zu sehen. Allerdings sind viele Funde im Canterbury Roman Museum zu finden, das auf den ins Museum integrierten und mit einem schönen Bodenmosaik versehenen Resten eines römischen Stadthauses steht. Unter anderem ist hier auch ein schöner Hortfund aus dem frühen 5. Jahrhundert ausgestellt, das „Canterbury Treasure“, das in der Longmarket Lane gefunden wurde. Er besteht aus verzierten Löffeln, gestempelten Silberbarren, Münzen aus der späten Römerzeit und Schmuck.

Lage: Canterbury Roman Museum, Butchery Lane, Canterbury CT1 2JR

Link: canterburymuseums.co.uk/romanmuseum