Im römischen Vicus Brenodurum gab es natürlich auch öffentliche Bäder, wie diese Vicusthermen, die teilweise rekonstruiert wurden und heute unter einem Schutzbau liegen.
Die öffentlichen Thermen der Siedlung stammen aus dem 2. Jahrhundert n. Chr. und wurden über einem etwas kleineren Vorgängerbau errichtet. Die einzelnen Räume waren hintereinander angeordnet, wobei die im Süden gelegenen Räume beheizt waren.
Man betrat die Anlage von einem überdachten Portikus aus und gelangte zunächst in den Umkleideraum (apodyterium). Daran schloss sich das Kaltbad (frigidarium) mit einem großen Kaltwasserbecken (piscina) an. Weiter ging es von hier über das Laubad (tepidarium) ins Warmbad (caldarium) mit Heißwasserwanne (alveus). Daneben befand lag der Heizraum (praefurnium) mit Wasserkessel.
Erste Grabungen auf der Engehalbinsel fanden bereits Mitte des 19. Jahrhunderts statt. Das Badgebäude wurde jedoch erst 1937 freigelegt, anschließend restauriert und mit einem Schutzdach versehen. Nach einer Renovierung in den 1990er-Jahren wurde das Bad mit einem Schutzzaum umgeben, um Vandalismus vorzubeugen. Die Funktionsweise einer römischen Thermenanlage sind auf vielen Schautafeln gut erklärt.
Die Vicusthermen sind frei zugänglich und Teil eines 4 km langen archäologischen Rundwegs auf der Engehalbinsel. Vom Römischen Theater am Startpunkt des Rundwegs sind es noch etwa 15 min Fußweg.
Lage: Römisches Bad, Engehalbinsel, 3004 Bern, Schweiz