Römische Brennöfen wurden nördlich der Alpen schon viele entdeckt. Bei diesen beiden in Rheinzabern ist aber einmalig, dass man hier zwei unterschiedliche Brennofentypen direkt nebeneinander besichtigen kann, die außerdem auch noch erstaunlich gut erhalten sind.
Die beiden außergewöhnlich gut erhaltenen römischen Brennöfen kann man am Originalfundort in einem Schutzbau besuchen. Sie wurden 1978/79 bei der Erschließung eines Neubaugebiets entdeckt, anschließend ausgegraben und konserviert.
Es handelt sich zum einen um einen rechteckigen Ofen, in dem Ziegel und Baukeramik gebrannt wurde, d.h. Dachziegel, Wand- und Bodenplatten. Der Ofen mit einer Grundfläche von 3,6 m² und einer Höhe von ca. 2 m besaß eine sogenannte Lochtenne, auf dem die zu brennenden Materialien standen. Darunter lag der Feuerungsraum. Durch die 48 Löcher, die in die Fläche der Tenne gebohrt waren, stiegen die Heizgase direkt in die Brennkammer.
Der zweite Ofen war ein speziell für den Brand von Terra Sigillata konzipierter Brennofen. Dieser war rund und hatte einen Innendurchmesser von 2,7 m und eine Höhe von ebenfalls 2 m. Auch hier gab es einen Feuerungsraum mit langem Schürkanal und eine Lochtenne mit Durchzugslöchern, die heute noch gut zu erkennen sind. Allerdings war der Ofen so gebaut, dass die Brenngase über ausgeklügelt in den Brennraum eingesetzte Kamine geleitet wurden und so mit der Keramik nicht direkt in Berührung kamen. Auf diese Weise konnte diese nicht durch Ruß verunreinigt und dennoch die für Terra Sigillata notwendige Temperatur von ca. 950 °C erreicht werden.
Die Brennöfen, eine Außenstelle des Terra-Sigillata-Museums, können im Rahmen einer Führung des Terra-Sigillata-Museums besichtigt werden, sie sind aber auch von außen durch die große Glasfront gut zu besichtigen.
Lage: Römische Brennöfen Rheinzabern, Faustinastraße 1, 76764 Rheinzabern (im Schutzbau an der Kindertagesstätte Faustina)
Link: www.terra-sigillata-museum.de/museum_aussenstellen.htm