Da es keine schriftlichen Aufzeichnungen der Kelten gab, lässt sich heute nicht mehr mit Sicherheit sagen, warum die keltische Höhenburg etwa zeitgleich mit der Ankunft der Römer aufgegeben wurde. Auch das heutige Aussehen der Festung ist ein nur Rekonstruktionsversuch, der anhand ausgegrabenen Pfostenlöcher unternommen wurde.
Auf einem etwa 2 ha großen Bergsporn oberhalb des Hahnenbachtals errichteten die Kelten aus dem Stamm der Treverer um das 3. Jahrhundert v. Chr. eine keltische Höhenburg (castellum). Die erste Schutzburg war zunächst nur leicht befestigt und mit Holzpalisaden umfasst. Nach mehrmaliger Zerstörung und dem Wiederaufbau wurde die Altburg das letzte Mal um 78 v. Chr. erneut aufgebaut.
Im Laufe dieser Bauphasen wurde die Burg nach und nach besser befestigt und die Palisadenwände zusätzlich mit Mauern verstärkt. Vor allem an der Eingangsseite entstand eine solide Mauer, die mit Stützbalken, Trockenmauern und einem Graben befestigt war, während an den Steilflanken des Bergsporns Holzpalisaden die Bewohner vor Angriffen schützten. Der Zugang zur Burg war über ein zurückversetztes Eingangstor mit Turm möglich.
Die Höhenburg wurde bis 1. Jahrhundert v. Chr. genutzt und etwa zeitgleich mit der Ankunft der Römer aufgegeben. Die genaue Ursache ist nicht überliefert, aber vielleicht wurde durch die Anwesenheit der römischen Truppen die politische Situation stabiler, so dass die Festung nicht mehr benötigt wurde.
Erste Ausgrabungen auf der Altburg fanden zwischen 1971 und 1974 statt. Anschließend wurde die sogenannte „Oberburg“, d.h. der Kernbereich der Festung, anhand der gefundenen Pfostenlöcher am Originalstandort im Bauzustand des 1. Jahrhunderts v. Chr. rekonstruiert und 1988 als Freilichtmuseum der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Heute kann man neben den 5 Wohnhäusern und dem Schutzhaus noch mehrere auf Stelzen stehende Speicher sehen. Auch die Befestigungsmauer ist noch als Wall sichtbar. Da das tatsächliche Aussehen der Häuser heute nicht mehr überliefert ist, ist die heutige Rekonstruktion als hypothetische Vision anzusehen, wenn auch die kargen und einfachen Lebensbedingungen der Kelten dabei sehr anschaulich vermittelt werden. Während des Sommers leben meist Handwerker vor Ort, die sich auf Zeit mit diesem einfachen Leben auseinandersetzen.
Die Keltensiedlung Altburg ist von Ostern bis Oktober täglich geöffnet und kann mit oder ohne Führung besichtigt werden. Jedes Jahr an einem Wochenende im August findet das Altburg-Festival mit keltischer und irischer Folk-Musik und einem keltischen Markt statt.
Lage: Keltensiedlung Altburg, 55626 Bundenbach (Parken am Wanderparkplatz etwa 500 m östlich von Bundenbach oder am Besucherbergwerk Herrenberg; von dort aus ca. 300 m zu Fuß)