Römerbrücke Trier

Römische Provinz: Gallia Belgica

Einer der entscheidenden Faktoren für die Entwicklung Triers zur römischen Großstadt war die Errichtung einer Brücke über die Mosel. Sie lag an einem wichtigen Verkehrsknotenpunkt, der Kreuzung der Via Agrippa von Metz nach Köln mit der Straße nach Mainz, und war bis ins Mittelalter zwischen Koblenz und Metz die einzige Steinbrücke über die Mosel.

Während der Römerzeit wurden in Trier nacheinander mehrere Brücken über die Mosel geschlagen. Die erste, bereits 17 v. Chr. erbaute Brücke bestand komplett aus Holz und lag einige Meter flussabwärts. Der Fund der antiken Pfähle im Moselbett und die genaue Datierung ihres Fälljahres konnte das genaue Alter der Erbauung nachweisen. Eine Scheibe eines dieser Pfähle ist heute im Rheinischen Landesmuseum Trier zu sehen.

Um das Jahr 71 n. Chr. wurde die Holzbrücke dann abgerissen und einige Meter weiter durch eine Steinpfeilerbrücke mit Holzaufbau ersetzt. Um 144 n. Chr. wurde dann die dritte, nun etwa 10 Meter breite Römerbrücke erbaut, deren originale Basaltpfeiler noch immer die Fahrbahn der heutigen Moselbrücke tragen – was sie zur ältesten Brücke Deutschlands macht.

An einem Ende der Brücke stand die Porta Inclyta, das westliche Stadttor Triers, das jedoch im Mittelalter abgerissen wurde.

Das heutige Erscheinungsbild mit den steinernen Bögen stammt aus dem 14. Jahrhundert, als man den Holzaufbau durch Stein ersetzte. Heute ist die Brücke genau 198 m lang und 13 m breit. Von den 9 römischen Pfeilern sind heute noch 7 direkt zu sehen, die beiden anderen sind in der Uferböschung verschwunden. Heute fahren noch täglich über 14.000 Autos über die Brücke!

Die Römerbrücke gehört seit 1986 zum UNESCO-Weltkulturerbe Trier und ist jederzeit frei zugänglich. Auf der Brücke befindet sich ein Bronzemodell, das das Aussehen der römischen Brücke von 144 n. Chr. zeigt.

Lage: Römerbrücke, St. Barbara-Ufer/Johanniterufer, 54290 Trier