Der heutige Name Tawern lässt sich direkt auf den antiken römischen Namen Tabernae zurückführen. Er weist ganz klar auf die frühere Funktion des Ortes als römische Straßenstation hin (taberna = Geschäft, Laden, Wirtschaft) und wird auch heute noch immer auf der 2. Silbe betont.
Das römische Straßendorf Vicus Tabernae lag direkt an der Via Agrippa, der Handelsstraße von Rom über Lyon und Metz nach Trier und Köln, und entstand wohl etwa zeitgleich mit Trier Anfang des 1. Jahrhunderts n. Chr.
Im Vicus wurden zu beiden Seiten der Straße Streifenhäuser gebaut, in deren vorderen Bereich Läden, Werkstätten und Handwerksbetriebe, ein Wirtshaus und Herbergen untergebracht waren.
Reisende konnten hier alles bekommen, was sie auf Reisen benötigten: man konnte seine Sandalen, die Kleidung oder den Reisewagen reparieren lassen, es gab lokal hergestellte Waren, Opfergaben oder Souvenirs zu kaufen, man konnte Transport- und Fuhrdienste in Anspruch nehmen, die Pferde wechseln, sich Bart oder die Haare schneiden lassen und natürlich gab es auch Straßenstände für das leibliche Wohl und Übernachtungsmöglichkeiten.
Bei den Ausgrabungen zwischen 1995 und 1997 konnten bisher die Reste von 9 Gebäuden gefunden und Teile davon freigelegt werden. Man konnte dabei eine Schmiede und Glasverarbeitung nachweisen, auch die Römerstraße und ein Torbogen wurden lokalisiert. Weitere Ausgrabungen sind geplant.
Die Ausgrabungen sind jederzeit frei zugänglich. In einem Pavillon ist ein Modell der gallo-römischen Siedlung aufgebaut und Tafeln informieren über die einzelnen Gebäude.
Lage: Römische Straßensiedlung Tawern, In den Brühlmorgen, 54456 Tawern (am Wanderparkplatz am Ende der Bachstraße in Tawern)
Link: www.roemisches-tawern.de